Mit Powerbank im Flugzeug Reisen? Das ist meistens kein Problem. Doch gibt es wie immer Richtlinien und Höchstgrenzen, die Du einhalten solltest.
Powerbanks dĂŒrfen mit ins HandgepĂ€ck, wenn diese eine KapazitĂ€t von 100 Wh nicht ĂŒberschreiten. Das entspricht max. 26.000 mAh bei gewöhnlichen Powerbanks fĂŒr Smartphones und Co. Bei gröĂeren KapazitĂ€ten hat jede Airline ihre eigenen Ausnahmeregelungen. Im AufgabegepĂ€ck hingegen sind Powerbanks verboten.
Doch auch mit Powerbanks unter 26.000 mAh kann man ins ein oder andere FettnÀpfchen treten. Denn woher soll der Sicherheitsbeamte wissen, wie viel wirklich in Deine Powerbank pass?
Finde heraus, ob Deine Powerbank erlaubt ist
Im HandgepĂ€ck sind alle Powerbanks erlaubt, die 100 Wh KapazitĂ€t nicht ĂŒberschreiten. Allerdings machen viele Hersteller keine Angaben in Wh, sondern in mAh. Bei den meisten Powerbanks fĂŒr MobilgerĂ€te sind somit max. 26.000 mAh erlaubt. In der folgenden Tabelle findest Du die Umrechnung der gĂ€ngigsten Powerbanks in Wh:
5000 mAh | 19,5 Wh |
10000 mAh | 38,5 Wh |
15600 mAh | 60 Wh |
20000 mAh | 77 Wh |
24000 mAh | 92,5 Wh |
25000 mAh | 96,5 Wh |
26000 mAh | 100 Wh |
26800 mAh | 103 Wh |
41560 mAh | 160 Wh |
Beachte dabei, dass sich diese Umrechnung auf Powerbanks fĂŒr MobilgerĂ€te bezieht. Diese besitzen eine Zellspannung von 3,7 bis 3,85 Volt. Die obere Tabelle bezieht sich auf den höchsten Wert (3,85 Volt). 26.000 mAh sind also immer zugelassen.
Solltest Du eine Powerbank mit 26.800 mAh besitzen, suche nach einer Angabe in Wh oder Frage beim Hersteller nach. Viele Powerbanks mit 26.800 mAh sind nÀmlich trotzdem zulÀssig, da diese nur eine Zellspannung von 3,7 Volt (ca. 99,2 Wh) aufweisen.
Wichtig: Vor allem bei groĂen Powerbanks musst Du darauf achten, dass die Beschriftung mit der Wh/mAh Anzahl lesbar bleibt und mit der Zeit nicht verwischt. Sonst kann es dazu kommen, dass Dir das Sicherheitspersonal bei Unsicherheiten die Mitnahme der Powerbank verbietet.
Die Powerbank muss ins HandgepÀck
Auf allen FlĂŒgen dĂŒrfen Powerbanks nur im HandgepĂ€ck transportiert werden. Grund hierfĂŒr ist wiederum die Sicherheit. Powerbanks und Batterien sind EnergietrĂ€ger. D.h., dass ein Kurzschluss hohe Hitze erzeugen kann. Auch wenn KurzschlĂŒsse sehr unwahrscheinlich sind, sichern sich die Airlines so gegen potenzielle Brandherde im Frachtraum ab.
ZusÀtzlich solltest Du darauf achten, Powerbanks im HandgepÀck einzeln zu verpacken, um die Kurzschlussgefahr zu minimieren.
Im Gegensatz zu den Powerbanks dĂŒrfen die meisten anderen elektronischen GerĂ€te auch im AufgabegepĂ€ck transportiert werden. Das liegt an den geringeren KapazitĂ€ten eingebauter Akkus sowie derer geringeren Kurzschluss-Wahrscheinlichkeit.
Verschiedene Airlines, verschiedene Richtlinien?
Wie bei vielen Richtlinien erlauben einige Airlines mehr und andere weniger. Die oben beschriebenen Vorschriften beziehen sich dabei auf Empfehlungen der IATA. Diese erlauben 20 Powerbanks mit 100 Wh pro Person. Aber auch gröĂere Powerbanks sind erlaubt.
Nach der IATA sind zwei Powerbanks mit 100 bis 160 Wh im HandgepÀck erlaubt. Aber Achtung, nur wenige Airlines handeln nach dieser Regel.
Generell ĂŒbernehmen alle Airlines die Richtlinie fĂŒr 100 Wh pro Powerbank, wobei die zulĂ€ssige Höchstmenge an Powerbanks auch niedriger als 20 sein kann.
Die Richtlinien fĂŒr Powerbanks von 100 bis 160 Wh unterscheiden sich allerdings stĂ€rker. ĂberprĂŒfe somit fĂŒr Powerbanks ĂŒber 100 mAh die Vorschriften der jeweiligen Airline. Z.B. erlauben Lufthansa und Air France Powerbanks von 100 bis 160 Wh nur mit vorher eingeholter Genehmigung, wobei bei Delta Air Lines keine Genehmigung notwendig ist.
Aber auch wenn eine Airline Powerbanks von ĂŒber 100 mAh zulassen sollte, ein Spiel mit dem Feuer ist das Ganze trotzdem.
Die HandgepĂ€ck-Kontrolle wird nĂ€mlich unabhĂ€ngig von den Airlines durchgefĂŒhrt. So wird es bei der Kontrolle höchstwahrscheinlich zu einem Hin und Her zwischen Airline- und Sicherheitspersonal kommen. Das sind Zeit und Nerven, die man sich sparen kann.
Und was ist mit FlĂŒgen in die USA?
Oft werde ich nach den Regelungen fĂŒr USA-FlĂŒge gefragt. Auch wenn es oft den Anschein hat, dass dort strengere Regeln gelten, ist dem nicht so. Dort gelten die gleichen Richtlinien, wie im Rest der Welt auch.
Und zwar setzen sich die Regeln aus den Empfehlungen der IATA (wie oben auch) und den Richtlinien des TSA (Transportation Security Administration) zusammen. Insgesamt kommt man da aufs selbe Ergebnis: Powerbanks sind bis 100 Wh erlaubt, und zwar nur im HandgepÀck.
Wie viel mAh brauche ich?
Das hĂ€ngt vor allem davon ab, wie sehr Du Deine GerĂ€te wie Handy und Tablet nutzt. Wenn Du gerne Filme schaust, braucht Dein Smartphone z.B. deutlich mehr Strom, als wenn Du nur Musik hörst. Power-User, die ihr Handy zum Spielen aufwendiger Games verwenden, mĂŒssen schon nach wenigen Stunden ihr GerĂ€t wieder aufladen.
Ein gutes Mittel sich anschaulich zu machen, wie viel man wirklich braucht, ist zu ermitteln, wie oft eine Powerbank ein EndgerÀt wieder voll aufladen kann.
Allgemein reichen auch die kleinsten Powerbanks mit 5000 mAh aus um leistungsstarke Handys wie iPhone X, Galaxy S10 und Huawei P30 ein mal aufzuladen. Demnach schaffen groĂe Powerbanks mit 20.000 mAh das gleiche 4 mal, wobei damit auch Tablets wie das iPad Mini locker 2 mal aufgeladen werden können.
Dabei bin ich allerdings nur von Powerbanks ausgegangen, die auch liefern, was draufsteht. Beachte, dass minderwertige Powerbanks und No-name Produkte teilweise nur die HÀlfte leisten können.
Tipp: Vor allem Power-User sollten darauf achten, dass die Powerbank das Smartphone und andere GerÀte auch schnell genug laden kann. Sonst kann es vorkommen, dass z.B. das Smartphone mehr Strom verbraucht, als die Powerbank liefern kann.
Um das zu vermeiden, achte beim Kauf darauf, wie viel Strom (A, in Ampere) die Powerbank max. liefern kann. Dabei sollte das mindestens so viel sein, wie auf Deinem LadegerÀt (z.B. das Originale Deines Smartphones) steht.
Die Powerbank auf dem Bild liefert z.B. 3 A pro USB-Ausgang (âMax Per Portâ).
Gibt es Powerbanks fĂŒr Notebooks?
Wenn Du oft mit Notebook oder Laptop im HandgepĂ€ck unterwegs bist, stellt sich schnell die Frage, ob es hierfĂŒr auch Powerbanks gibt. Vorneweg: Ja, gibt es. Aber welche Du letztendlich verwenden kannst, ist abhĂ€ngig von der Ladeelektronik Deines Notebooks.
Dort unterscheidet man zwischen USB-C-Notebooks (mit USB-C Power Delivery) und Rundstecker-Notebooks.
Bei Rundstecker-Notebooks sieht es eher schlecht aus. Hier gibt es nur wenige Powerbanks, die das System unterstĂŒtzen. Erkennen kannst Du diese Art von Notebook typischerweise an den runden Ladesteckern.
Powerbanks fĂŒr Rundstecker-Notebooks sind oft groĂ und schwer. Entweder kommen diese mit vielen Adaptern fĂŒr alle möglichen Notebook-Hersteller oder direkt mit Netzstecker. Wobei hier die Netzstecker-Variante die wohl zuverlĂ€ssigste ist.
Eine bessere Nachricht gibt es fĂŒr USB-C-Notebooks. Einige USB-C Notebooks (z.B. MacBooks) können direkt mit den passenden Adapter (USB auf USB-C) mit den gĂ€ngigen Smartphone-Powerbanks aufgeladen werden. Besser noch sind Powerbanks, die direkt einen USB-C Ausgang besitzen und auch fĂŒr das Laden von Notebooks konzipiert wurden. Diese bringen mehr Leistung und sind auch mit mehreren Notebook-Herstellern kompatibel.
Welche Powerbanks fĂŒr Notebooks geeignet sind (und im HandgepĂ€ck zugelassen), findest Du hier.
Insgesamt solltest Du beachten, dass Notebooks deutlich mehr Leistung brauchen, als z.B. Smartphones. So kommt es vor allem bei Powerbanks ohne USB-C dazu, dass die Leistung einfach nicht ausreicht, um die Ladung im Notebook konstant halten zu können. Auch bei unaufwĂ€ndigen Prozessen wie z.B. Office-Anwendungen. HeiĂt: das Aufladen dauert auch im ausgeschalteten Zustand sehr lange.
USB-C Powerbanks leisten in der Regel 30 bis 45 Watt. Das reicht generell dazu aus, die Notebookladung bei durchschnittlicher Anwendung mindestens konstant zu halten.
Bei Vollast sieht es dann wieder anders aus. Volllast erreicht man z.B. beim Gaming. Ob eine Powerbank ausreicht, die Ladung auch bei Vollast konstant zu halten, ist einfach herauszufinden. Vergleiche dazu die Leistung (Watt) Deines Netzteils mit der Leistung der Powerbank. Kann das Netzteil mehr leisten, ist es unwahrscheinlich, dass die Powerbank bei Volllast noch mithalten kann.
Wh einer Powerbank selber ermitteln
Mit einer relativ einfachen Rechnung kannst Du selber aus den mAh (Milli-Ampere-Stunden) die Wh (Wattstunden) Deiner Powerbank ermitteln. Dabei besteht die typische Powerbank fĂŒr MobilgerĂ€te aus einem Lithium-Polymer- oder Lithium-Ionen-Akku. Die Zellspannung dieser Akkus betrĂ€gt generell 3,7 bis 3,85 V (Volt). Nun kannst Du mithilfe der elektrischen Spannung und der KapazitĂ€t die Anzahl Wattstunden errechnen.
Besonders einfach lĂ€sst sich das z.B. an einer Powerbank mit 10.000 mAh KapazitĂ€t zeigen. Multipliziere dazu die KapazitĂ€t, hier 10.000 mAh, mit den 3,85 Volt des Akkus. Das ergibt 38.500 mWh. Wenn Du das Ergebnis nun durch 1000 teilst, erhĂ€ltst Du einen Wert von 38,5 Wh (wie oben in der Tabelle). Die allgemeine Formel hierfĂŒr lautet:
Wichtig hierbei ist, auch mit der Zellspannung des Akkus zu rechnen. Viele machen den Fehler und rechnen mit der auf der Powerbank aufgedruckten Ausgangsspannung (5 V). Das ist aber falsch, denn die sich im Akku befindenden 3,7 bis 3,85 V werden zur Imitation des originalen LadegerÀtes nur auf 5 V hochtransformiert.
Kabelsalat! Gibt es dafĂŒr Richtlinien?
Zu jeder Powerbank gehören auch Ladekabel. Dabei ist es egal, wie viele Ladekabel und Adapter Du im HandgepÀck dabei hast. Generell ist alles erlaubt.
Nur bei sehr langen Kabeln ĂŒber 2 Meter LĂ€nge (z.B. Netz- und VerlĂ€ngerungskabel), kann es vereinzelt zu Problemen kommen. In diesen FĂ€llen liegt es im Ermessen des Sicherheitspersonals, ob die Mitnahme des entsprechenden Kabels erlaubt wird, oder nicht. Feste Regeln, die die Mitnahme von langen Kabeln verbieten, gibt es allerdings nicht.
ZusÀtzliche Tipps:
Tipp 1: Nehme ein Ersatzkabel mit. Das Kabel ist die Schwachstelle jeder Powerbank. Vor allem lose im HandgepÀck verpackt können Kabel schnell mal zu stark geknickt werden. Ist das Kabel erst kaputt, hast Du keine Chance mehr Deine GerÀte zu laden.
Tipp 2: Solltest Du an Deinem Ziel nur eine Steckdose vorfinden, lade Deine GerÀte Nachts direkt mit der Powerbank. Lade die Powerbank dann gleichzeitig mit der vorhandenen Steckdose. So sind am nÀchsten Morgen alle GerÀte voll geladen.
Handy direkt im Flugzeug laden?
Manche Flugzeuge besitzen USB-Ladebuchsen direkt in der Kabine. Somit kannst Du, wenn Du Dein Ladekabel dabei hast, Smartphone und Co. direkt im Flugzeug aufladen. Einige Fluglinien bieten sogar ganz normale Steckdosen an. Vergesse in diesem Fall nicht, einen Reiseadapter mit ins HandgepÀck zu nehmen.
Allerdings sind Ladestationen in Flugzeugen immer noch selten.
Ob Dein Flugzeug solche Ladestationen besitzt, kannst Du z.B. auf SeatGuru herausfinden. Gebe dort dazu einfach Deinen Flug ein. AnschlieĂend erscheint eine Karte mit Informationen ĂŒber alle im Flugzeug vorhandenen SitzplĂ€tzen. Um herauszufinden, was ein Sitzplatz auf diesem Flug zu bieten hat, halte Deine Maus ĂŒber diesen.
Leider wird die Seite nur auf Englisch angeboten.
âAC-Powerâ heiĂt, dass der entsprechende Sitz mit einer Steckdose ausgestattet ist. Ob und wo USB-Buchsen vorhanden sind, findest Du rechts neben der Flugzeugkarte, in den weiteren Informationen und Kommentaren.
Generell kannst Du davon ausgehen, dass solche Ladestationen nur auf LangstreckenflĂŒgen vorhanden sind.
Fazit
Nehme ins HandgepĂ€ck nur das mit, was Du auch wirklich benötigst. FĂŒr den Durchschnitts-Passagier ist eine einzelne Powerbank mit 20.000 mAh mehr als ausreichend.
Mehr KapazitÀt ist z.B. nur sinnvoll bei:
- Nutzung eines Notebooks wÀhrend des Fluges
- Power-Nutzung von Smartphones und Co. (z.B. Gaming)
- GerĂ€ten, die neben dem Smartphone zusĂ€tzlich geladen werden mĂŒssen (Kamera, GoPro)
- als z.B. Backpacker, wenn Du nach der Ankunft eine lĂ€ngere Zeit ohne Strom auskommen musst; heiĂt, die Powerbank somit fĂŒr lĂ€ngere Zeit nicht wieder aufgeladen werden kann
Wobei Du niemals mit Powerbanks ĂŒber 100 Wh KapazitĂ€t reisen solltest. Nehme in diesem Fall lieber 2 kleinere Powerbanks mit.
Achte zusÀtzlich beim Kauf darauf auf Produkte zu setzen, die sich bereits bewÀhrt haben. Auf dem Markt gibt es immer wieder schwarze Schafe. So liefern minderwertige Powerbanks nur die HÀlfte der versprochenen KapazitÀt oder lassen sich aufgrund von Wackelkontakten nicht mehr laden.
Noch Fragen offen? Lass doch ein Kommentar dar!