Rausfallschutz (Bettgitter) fürs Reisen & Fliegen | Ratgeber

Zuletzt aktualisiert: 22. August 2020

Mit Kleinkind oder Baby auf Reisen: Mit dem Verlassen der eigenen vier Wände entstehen viele neue Eindrücke, die besonders in der Nacht verarbeitet werden. Ein Rausfallschutz ist eine gute Lösung, die nächtliche Bewegungszunahme wirklich nur aufs Bett zu beschränken.

Ein guter Rausfallschutz muss vor allem sicher sein. Doch eignen sich nicht alle Varianten für Flug und Reise. Oft ist der Rausfallschutz zu groß oder zu sperrig, bzw. nur für die Anwendung im eigenen Heim gedacht. Für ein sicher schlafendes Kleinkind auf Reisen bieten sich insgesamt zwei Lösungen an: der Rausfallschutz fürs Hotelbett oder das kompakt faltbare Babybett.

Im Folgenden gehen wir auf die Lösungen ein, die sich bewährt haben. Zusätzlich findest du alle Informationen, die du auf deiner Reise beachten solltest.

Kompakter Reise-Rausfallschutz: ein Überblick

1. Der aufblasbare Rausfallschutz

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– Herstellerseite (EN): theshrunks.com
  • besonders leicht
  • sehr kompakt
  • perfekt fürs Handgepäck
  • mit Elternbett nutzbar
  • beidseitig einsetzbar

Der aufblasbare Raussfallschutz bzw. Bettrand ist die kleinste und leichteste Variante. Der hier gezeigte Rausfallschutz von The Shrunks bringt dabei gerade mal (mit Pumpe) um die 700 Gramm auf die Wage. Und das bei den Packmaßen von ungefähr 20 x 18 x 5 cm. Damit passt der Rausfallschutz problemlos in jedes Hand- oder Aufgabegepäck. 

Eingesetzt werden können die zwei Bettränder entweder zusammen im Einzelbett, oder einseitig im Elternbett, z.B. wenn das Kind immer nur auf einer Bettseite schläft. Oft wird auch nur eines der beiden Ränder gebraucht, wenn das Bett bereits mit einer Seite zur Wand steht.

Der aufgeblasene Rausfallschutz lässt sich dank Klettbänder einfach auf dem Bettlaken befestigen. Für den optimalen Halt ist es allerdings empfehlenswert, den Rausfallschutz unters Bettlaken zu legen, um ein Verrutschen mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindern zu können.

Zwar ist der aufblasbare Rausfallschutz in der Reisetasche die platzsparendste Variante—doch braucht dieser im Bett am meisten Platz. Dabei ist zu beachten, dass ein aufgeblasener Bettrand um die 15 cm Breite des Bettes einnimmt (bei beiden Rändern also 30 cm). Bei Kleinkindern im Einzelbett ist das meist kein Problem, allerdings kann es als zusätzlicher Bettrand im Elternbett schnell mal eng werden.

2. Das faltbare Baby-Reisebett

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– Herstellerseite: deryan.de
  • schützt zusätzlich vor Mücken
  • passt sogar ins Handgepäck
  • muss auf den Boden platziert werden
  • in verschiedenen Farben erhältlich

Vor allem bei Kleinkindern in den ersten 24 Monaten kann sich ein faltbares Reisebett lohnen. Das macht sich nicht nur Nachts im Hotelzimmer gut, sondern ist auch tagsüber tauglich für den Ausflug zum Strand, Park oder See. Dazu ist es gleichzeitig mit einem Sonnen- und Mückenschutz ausgestattet. Wobei der Mückenschutz natürlich auch Nachts seinen Zweck erfüllt und das Baby somit ungestört schlafen kann.

Das hier gezeigte Babybett von Deryan funktioniert nach dem Wurfzelt-Prinzip und kann somit in kürzester Zeit aufgebaut oder verstaut werden. Natürlich ist die passende Matratze bereits inklusive. All-in also.

Zwar bringt es mit 1,8 kg etwas mehr Gewicht als der aufblasbare Bettrand auf die Wage, ist dennoch relativ leicht und gut mit den Gewichtsbeschränkungen der Airlines vereinbar. Mit den Packmaßen von gerade einmal 36 x 36 x 15 cm passt das Reisebett sogar in die gängigsten Handgepäck-Koffer—wobei die meisten ohnehin mit Aufgabegepäck reisen, wo das dann recht locker ohne stopfen passen sollte 🙂

Wichtig bei der Babybett-Variante ist, dass diese nur auf dem Boden gestellt werden sollte. Also nicht mit ins Elternbett, aufs Sofa oder auf andere Erhöhungen. Denn so kann das Babybett bei einem unruhigen Schlaf und viel rumgerolle höchstens mit rollen—aber nicht von z.B. dem Sofa herunterfallen. 

3. Der Bettgitter-Rausfallschutz

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– Herstellerseite: reer.de
  • hoch und schmal
  • stabil und zusammenklappbar
  • passt ins Aufgabegepäck
  • im Elternbett nutzbar

Eine Alternative zum aufblasbaren Bettgitter ist die Kunststoff bzw. Alu-Variante von Reer. Dieses ist natürlich nicht ganz so kompakt wie die aufblasbaren Bettränder, verkleinert dafür im aufgebautem Zustand nicht das Bett. Zudem ist es um einiges stabiler und mit 50 cm Höhe auch bei dicken Matratzen deutlich höher. Wird es mal nicht gebraucht, kann es einfach heruntergeklappt werden.

Zusammengepackt passt es in alle gängigen Reisekoffer (Aufgabegepäck) mit ca. 53 x 25 x 8 cm—insgesamt sehr gute Packmaße, welche die meisten Hersteller solcher Bettgitter leider nicht erreichen. Mit einem Gewicht von 2,5 kg ist es zudem für die stabile Bauweise recht leicht.

Befestigt wird der Rausfallschutz am Lattenrost unter der Matratze. Dabei ist zu beachten, dass die Matratzenhöhe von der effektiven Gitterhöhe abgezogen werden muss. Ist deine Matratze z.B. 20 cm hoch, bleiben vom Bettgitter noch 30 cm über (50 cm – 20 cm = 30 cm). Das stellt in den meisten Fällen jedoch kein Problem dar: die meisten Matratzen haben zwischen 15 und 25 cm Höhe.

Rausfallschutz oder Baby-Reisebett? Was ist sinnvoller?

Neben dem Alter des Kleinkindes spielen hier vor allem persönliche Vorlieben eine Rolle. 

Insgesamt geht es beim klassischen Rausfallschutz darum, das Rauskullern des Kindes in der Nacht zu verhindern. Also während des Schlafens.

Denn ein Rausfallschutz ist keine unüberwindbare Barriere. Ein schlafendes Kind merkt das Hindernis und rollt zurück. Ein waches Kleinkind ist dahingegen in fast allen Lebensmonaten dazu in der Lage, über diesen Schutz hinwegzuklettern. Daher rührt auch das oft angegebene Mindestalter von 2 Jahren bei Rausfallgittern: Kinder in diesem Alter haben in der Regel ein gutes Verständnis von Höhe und klettern nicht kopfüber über den Schutz hinweg

Bild: Deryan Baby-Reisebett im Einsatz am See

Soll ein jüngeres Kleinkind demnach auch tagsüber Zeit im Bett verbringen, kann ein faltbares Babybett auf Reisen die bessere Wahl darstellen. Alternativ bietet ein Rausfallschutz direkt neben der Matratze auf Bodenhöhe ähnliche Sicherheit.

Unabhängig vom Gebrauch in der Nacht bietet das faltbare Baby-Reisebett natürlich den weiteren Vorteil, auch unterwegs mitgenommen werden zu können. Heißt, es kann wie ein Zelt bei jedem Spaziergang oder Picknick einfach aufgeschlagen bzw. -geworfen werden. Je nachdem, wie man seine Reise gestaltet, ein absoluter Pluspunkt.

Das muss insbesondere bei Flugreisen beachtet werden

Bei Flugreisen ist vor allem auf Maße und Gewicht der Reisekoffer zu achten. Eine Überschreitung führt schnell zu großen Unkosten und ist daher auf jeden Fall zu vermeiden.

Beim Handgepäck gelten universell die Maximalmaße von 55 x 35 x 20 cm; doch viele in Europa ansässige Airlines erlauben statt der 35 cm Breite auch 40 cm, was beim Transport natürlich zugunsten kommt. Eine vollständige Liste der maximal erlaubten Maße und des Gewichts findest du hier in unserer Tabelle.

Das erlaubte Aufgabegepäck ist dahingegen stark von Airline und Tarif abhängig. Generell sind um die 20 kg erlaubt. Standard-Reisekoffer haben dabei Maße von z.B. 75 x 51 x 31 cm; wobei die meisten Airlines Koffer von mindestens 158 cm Größe zulassen (Länge + Breite + Höhe = 158 cm). 

Achte immer darauf, dass meist nur die Außenmaße der Koffer angegeben werden (mit Griffen und Rädern). Der Innenraum ist immer etwas kleiner, rechne also nicht zu genau mit den maximalen Packmaßen, falls du dir z.B. ein größeres Bettgitter zulegen willst.

mit Baby im Flugzeug

Ist dein Kind weniger als 2 Jahre alt, gibt es bei den meisten Airlines zudem Sonderregelungen, welche dir entgegenkommen. Generell dürfen Kinder unter 2 Jahren kostenfrei mit auf den Schoß der erwachsenen Begleitperson fliegen. Jedoch ist es immer möglich, zusätzlich einen Sitzplatz mitzubuchen und mit selbst mitgebrachtem Kindersitz zu fliegen.

Zudem ist die Mitnahme von Flüssigkeiten für Kinder unter 2 Jahre unbeschränkt. Heißt, du kannst beliebig viel Babynahrung und auch Trinken mit an Bord des Flugzeuges nehmen. Voraussetzung ist, dass die Nahrung bzw. das Trinken auch für die Nutzung an Bord vorgesehen ist. Für die erwachsenen Begleitpersonen bleibt die Flüssigkeitsrichtlinie jedoch weiterhin bestehen. Mehr zu den Flüssigkeiten findest du hier ausführlich geschildert.

Der alternative Rausfallschutz: Kreativität

Manchmal ist die eigene Kreativität die beste Lösung und spart zudem Geld, Platz und Gewicht. 

So kann man im Hotelzimmer seiner Kreativität freien Lauf lassen und sich sein Rausfallgitter z.B. aus Stühlen, Decken und Kissen selber zusammenstellen. 

Wenn das Kleinkind im Elternbett schläft, reicht es demnach schon aus, das Bett gegen eine Wand zu schieben. So ist an der Wandseite das Herausfallen unmöglich.

Alternativ können z.B. Stühle und Sessel an die Bettkante herangeschoben werden. Spalte werden dann mit überschüssigen Decken und Kissen beliebig verschlossen. Je nach Geschick und zur Verfügung stehenden Mobiliar eine gute Alternative. Jedoch funktioniert dies nicht immer—manchmal fehlen einfach die richtigen Möbel und der daraus entstehende Rausfallschutz ist einfach nicht sicher genug. Hier also bitte Vorsicht walten lassen.

Oft gestellte Fragen

Mir wurde das Bettgitter von Safety 1st empfohlen. Passt das ins Aufgabegepäck? Das tragbare Bettgitter von Safety 1st passt leider nicht in die gängigsten Reisekoffer. Schuld ist die Länge: auch zusammengefaltet ist das Bettgitter noch gut 71 cm lang. Bei Standard-Reisekoffern ist der nutzbare Innenraum meist (höchstens!) 70 cm lang.

Wie viel kg Gepäck ist auf Flugreisen erlaubt? Auf Flugreisen gilt als Faustregel: Handgepäck 8 kg und Aufgabegepäck 20 kg. Ob Hand- und Aufgabegepäck im Flugpreis mit inbegriffen sind, ist vom gewählten Tarif bei der Flugbuchung abhängig. Eine genaue Angabe für Maße und Gewicht von Fluggepäck gibt es ebenfalls in der Buchung. Genaue Angaben zu den Handgepäckrichtlinien der Airlines findest du auch hier.

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Autor

Luftfahrt-Student. Datensammler. Reise-Optimierer.
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