Welche Masken eignen sich fürs Flugzeug? Airlines & Regeln

Zuletzt aktualisiert: 15. Februar 2021

Fliegen nur mit Maske: Immer mehr Fluglinien nehmen trotz des Coronavirus den Betrieb wieder auf—doch ist die Wiederaufnahme des Flug- und Reiseverkehrs an strenge Hygienebedingungen geknüpft.

An vielen Flughäfen, Terminals und bei vielen Airlines gelten durch das Coronavirus strenge Hygienemaßnahmen. Dazu gehören u.a. die Maskenpflicht und die Einhaltung des Mindestabstandes. In allen Fällen gehen die Airlines davon aus, dass die Passagiere ihren Mund- und Nasenschutz selber mitbringen. Dabei spielt auch die Art der Maske eine immer wichtigere Rolle: Stoffmasken, Masken mit Ventil und Visiere sind ungern gesehen und teilweise auch verboten.

Wo es welche Masken gibt und welcher Mund- und Nasenschutz sich besser eignet, klären wir im Folgenden auf.

Mund- und Nasenschutz: 3 Arten mit Vor- und Nachteilen

Generell sind 3 verschiedene Arten von Mund- und Nasenschutz an Flughäfen und im Flugzeug erlaubt: medizinische Einwegmasken, zertifizierte FFP-Masken und die einfachen Stoffmasken.

Es wird jedoch empfohlen mehrere Masken mitzubringen, um diese bei Bedarf (Durchfeuchtung) wechseln zu können. In Ausnahmefällen kann das Wechseln des Mundschutzes sogar von der Airline vorgeschrieben werden (z.B. alle 4 Stunden bei Alitalia).

1. Die Einwegmaske (medizinische Mund-Nasen-Schutzmaske, MNS, OP-Maske)

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  • leicht und bequem
  • folgt gesetzlichen Richtlinien

Die Einwegmasken, bzw. OP-Masken, werden vor allem in medizinischen Bereichen wie in Arztpraxen oder in der Pflege eingesetzt. OP-Masken dienen in erster Linie dem Fremdschutz, unterliegen im Gegensatz zu Stoffmasken (Community-Masken) allerdings gesetzlichen Richtlinien. Daher bieten die OP-Masken im Schnitt einen höheren Schutz als Stoffmasken

Die OP-Maske ist schon seit vielen Jahren im medizinischen Umfeld etabliert. Da OP-Masken im professionellen Umfeld oft für eine lange Zeit getragen werden müssen, führen diese seltener zu Beschwerden wie z.B. schmerzende Ohren. Ein einfach zu verbiegender, integrierter Draht sorgt dazu für einen festen Sitz um die Nase, was vor allem Brillenträgern zugutekommen kann.

2. Die Partikel-filtrierende Halbmaske (FFP-Maske)

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  • länger haltbar als OP-Masken
  • je nach Modell wiederverwendbar
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Partikel-filtrierende Masken gibt es in den Sicherheitsstufen FFP1, FFP2 und FFP3. Je nach Auslegung dienen diese den Eigen- und Fremdschutz oder nur dem Eigenschutz. Die FFP-Masken werden vor allem in Bereichen eingesetzt, in denen sich gesundheitsschädliche Partikel in der Luft befinden. FFP-Masken bilden daher eine effektive Barriere für Feinpartikel und Viren.

FFP-Masken für den Eigen- und Fremdschutz sehen in etwa so aus wie im oben gezeigtem Bild. FFP-Masken, die nur dem Eigenschutz dienen, haben ein zusätzliches Ventil, welches das Ausatmen erleichtert (das Ventil öffnet sich nur beim Ausatmen, beim Einatmen wird die Luft wie gewohnt gefiltert).

FFP-Masken ohne Ventil sind demnach durch den zusätzlichen Fremdschutz zu bevorzugen. Zu beachten ist, dass viele Airlines wie z.B. die Lufthansa Masken mit Ventil nicht akzeptieren.

Wie OP-Masken auch unterliegen FFP-Masken gesetzlichen Richtlinien, wobei die angeheftete Zahl für die Filterleistung steht. Startend mit FFP1 (schwach) bis FFP3 (stark). Während alle Filterstufen für den öffentlichen Gebrauch im Zusammenhang mit COVID-19 zugelassen sind, werden in professionellen Bereichen (Behandlung und Umgang mit COVID-19 Patienten) die FFP2 und FFP3 Masken verwendet.

3. Die Stoffmaske (Mund-Nasen-Bedeckung, MNB, Community-Maske)

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  • individuelle Muster
  • kann selbst genäht werden

Die Stoffmaske ist eine generell wiederverwendbare Maske, die u.a. selbst genäht werden kann. Dabei handelt es sich um einen einfachen, mechanischen Schutz aus Stoff. Dieser hält Tröpfchen zurück, die z.B. durch Sprechen, Niesen und Husten erzeugt werden und gilt vor allem dem Fremdschutz.

Achtung: seit dem 1. November 2020 verpflichten die italienischen Behörden das Tragen von medizinischen Masken (OP- oder FFP-Maske) an Flughäfen und in Flugzeugen. Diese Regel gilt demnach auch auf allen Flügen nach Italien. Einfache Stoffmasken sind hier nicht mehr zulässig. Ob andere europäische Länder dieser Richtlinie in Zukunft folgen werden, ist ungewiss. Ähnliches gilt bei manchen Fluggesellschaften—so erlaubt die Lufthansa z.B. nur medizinische Schutzmasken (OP oder min. FFP2).

Die Wirkung der Stoffmaske ist vom verwendeten Stoff abhängig. Da es hier keine Richtlinien gibt, kann die Schutzwirkung stark variieren. Allgemein gilt die Stoffmaske als Mund- und Nasenschutz mit der geringsten Schutzwirkung—ermöglicht in einigen Fällen aber eine leichtere Atmung.

Der Mund- und Nasenschutz aus Stoff wird entweder privat oder von verschiedenen Firmen wie z.B. Textilunternehmen produziert. Da viele der vertretenden Firmen relativ schnell und ohne Erfahrung in die Maskenproduktion treten mussten bzw. konnten, treten oft Mängel auf, die z.B. professionelle Masken für den Medizinbereich nicht haben. Darunter fallen vor allem recht stramme Gummis, die nach langem Tragen regelrecht auf die Ohren gehen.

Erfahrungen und Empfehlungen dazu werden in den Kommentaren dankend entgegengenommen.

Flughäfen und Airlines: Was gilt offiziell?

Offiziell haben alle Flughäfen und Airlines ihre eigenen Regeln. Richtlinien gelten oft landesweit, folgen übergeordneten Maßnahmen wie z.B. der EU oder werden von einzelnen Fluggesellschaften intern festgelegt. Demnach können sich die Regeln, die am Flughafen oder am Terminal einzuhalten sind, von den Regeln an Bord des Flugzeuges unterscheiden.

In Deutschland gilt zurzeit nach Empfehlungen des BDL (Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft) eine Maskenpflicht in allen Flughäfen und Flugzeugen. Airlines, die diesen Richtlinien folgen sind u.a. die Lufthansa, Ryanair, easyJet, Condor, Eurowings und TUIfly. In Terminals sind Markierungen angebracht, die auf einen Mindestabstand von 1,5 m aufmerksam machen.

Dabei sind Maskenpflicht und Mindestabstand nicht die einzigen Dinge, die während einer Flugreise eingeschränkt werden. So wird z.B. auch der Service am Bord der Flugzeuge auf das nötigste reduziert—Passagiere müssen demnach auf das Servieren von offenen Speisen und Getränken verzichten. 

Auch das Handgepäck wird anders gehandhabt, wobei dieses meistens (kostenfrei) am Check-in aufgegeben werden muss. Somit ist am Bord des Flugzeuges nur noch ein Handgepäck-Stück erlaubt. Mehr zu den Corona-Maßnahmen fürs Handgepäck gibt es hier

Da nicht alle Flughäfen und Airlines mit Desinfektionsmitteln für den Eigengebrauch ausgestattet sind,  wird zusätzlich die Mitnahme von Handdesinfektionsmitteln empfohlen. Allerdings sind weiterhin die Richtlinien für Flüssigkeiten zu befolgen, die für Desinfektionsmittel keine Ausnahmen machen. 

So streng werden die Richtlinien durchgesetzt

Fest steht: Wer den Richtlinien wie der Maskenpflicht nicht folgt, dem kann die Beförderung verweigert werden. In solchen Fällen stützt sich die Airline auf ihr geltendes Hausrecht, das in allen Flugzeugen ihrer Flotte gilt.

Oft machen sich die verschärften Richtlinien schon bei der Flugbuchung bemerkbar. So ist das Nebeneinandersitzen bei vielen Fluglinien nicht mehr möglich. Die mittleren Sitze bleiben leer.

Sitzplatzwahl bei der Lufthansa Kurzstrecke
Sitzplatzwahl bei der Lufthansa (Kurzstrecke): Passagiere dürfen nicht nebeneinander sitzen

Das Gleiche gilt in den Aufenthaltsbereichen der Flughäfen. Hier kann nur jeder zweite Sitzplatz genutzt werden. Nicht nutzbare Sitze sind dementsprechend markiert. 

Mund- und Nasenschutz direkt am Flughafen besorgen

Manche Flughäfen passen sich den geänderten Umständen an und bieten z.B. Hygieneartikel wie Feuchttücher und Schutzmasken in speziellen Automaten an.

So z.B. der Flughafen in München, der an mehreren Stellen solche Automaten bereitstellt. Feuchttücher kosten dort generell 2 bis 5 €, eine Stoffmaske um die 7 € und Einweg-OP-Masken ja nach Anzahl 8 oder 15 € (5er oder 10er Pack).

Alternativ kann je nach Flughafen auch auf anliegende Apotheken oder andere Shops zurückgegriffen werden, die solche Hygieneartikel anbieten.

So gibt es am Flughafen Frankfurt neben speziellen Automaten für Hygieneartikel (der sogenannten „Safety Station“) auch eine Reihe an Shops. Die Lage dieser und weitere Informationen zu den angebotenen Artikeln findest du hier.

Häufig gestellte Fragen

Bieten Flughäfen Corona-Tests an? Aktuell werden Corona-Schnelltests z.B. am Frankfurter Flughafen und am Flughafen München angeboten. Ein solcher Test dauert min. 3 Stunden und kostet zwischen 130 und 200 €. 

Sind Masken mit Ventil erlaubt? Das Tragen von FFP2- bzw. FFP3-Masken mit Ventil ist am Flughafen selber generell noch erlaubt, bei vielen Airlines im Flugzeug jedoch verboten. Das hängt damit zusammen, dass die Masken nur den Träger schützen, jedoch nicht die Umgebung.

Sind Visiere als Schutzmasken-Ersatz erlaubt? Visiere ersetzen keinen Mund- und Nasenschutz. Fluggesellschaften wie die Lufthansa weisen explizit darauf hin, dass Visiere nicht als Ersatz getragen werden dürfen.

Müssen alle Passagiere Schutzmasken tragen? Alle Fluggäste müssen an Bord des Flugzeuges Schutzmasken tragen. Bei einigen Airlines gibt es Ausnahmen für Kinder unter 6 Jahren. Weitere Ausnahmen für andere Passagiere gibt es nur mithilfe eines ärztlichen Attests und negativen PCR-Test.

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Autor

Luftfahrt-Student. Datensammler. Reise-Optimierer.
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