Fotografieren & Filmen im Flugzeug | Das ist erlaubt

Zuletzt aktualisiert: 1. Juli 2020

Man sieht es auf Instagram, Facebook und Co.: Influencer, die schöne Bilder aus dem Flugzeug posten. Oder Freunde, die mit Urlaubserinnerungen prahlen. Aber ist es überhaupt erlaubt, im Flugzeug Fotos zu machen? Hier gilt: Strikte Verbote gibt es nicht.

Im Flugzeug ist es generell erlaubt, Fotos zu machen (oder zu Filmen). Allerdings müssen sich moderne Geräte wie Smartphones bei Start und Landung des Flugzeuges im Flugmodus befinden. Zusätzlich ist das Fotografieren von anderen Passagieren ohne Erlaubnis nicht gestattet.

Was ist erlaubt?

Generell spricht nichts dagegen, im Flugzeug Fotos zu knipsen. Auch Filmen ist erlaubt. Deswegen wird die Besatzung in 99 % der Fälle nichts dagegen sagen.

Für die Flugbegleiter ist es nämlich gang und gäbe, dass die Passagiere Fotos schießen. Vor allem heutzutage, wo so gut wie jede Person ein Smartphone besitzt.

In manchen Fällen kann es trotzdem vorkommen, dass ein Flugbegleiter Dich nett darauf hinweist, jetzt doch bitte keine Fotos zu machen. Das kommt vor allem dann vor, wenn dieser glaubt, dass Du andere Leute damit störst oder unerlaubt fotografierst. (mehr darüber weiter unten unter “Datenschutz”)

Insgesamt ist aber kein Problem mit

  • Handy, Smartphone, iPhone
  • GoPro
  • Camcorder
  • oder Digitalkamera

im Flugzeug Fotos zu schießen oder zu filmen. Nur mit großen, professionellen Equipment solltest du darauf achten, dass diese während Start und Landung eventuell über die Sitze verstaut werden müssen.

Fotos machen im Flugzeug

Moderne Geräte müssen in den Flugmodus

Vor allem bei Start und Landung heißt es, dass alle Geräte in den Flugzeugmodus versetzt werden müssen. Doch macht das überhaupt Sinn? Einen Unfall durch Smartphones, die nicht im Flugmodus waren, gab es immerhin noch nie.

Oft wird behauptet, dass die Funksignale die elektrischen Systeme an Bord stören können. Das ist aber grundsätzlich falsch. Die Systeme sind hochmodern und durch ein paar Störsignale nur wenig beeindruckt.

Trotzdem solltest Du Dich an die Regeln halten und Dein Smartphone in den Flugmodus versetzen.

Denn ganz ungefährlich sind die Funksignale nicht.

Bestimmt kennst Du das Geräusch, das manchmal entsteht, wenn Du Dein Handy zu nah an einem Lautsprecher hältst. Genau das kann in den Kopfhörern der Piloten entstehen. Sollte das passieren, erschwert das nicht nur deren Arbeit, sondern gefährdet sogar den ganzen Flug. Im schlimmsten Fall könnten so Funksprüche komplett überhört oder missverstanden werden.

Schalte daher alle deine Geräte mit Mobilfunk, WLAN oder Bluetooth bei Start und Landung aus oder in den Flugmodus. Die Besatzung wird dir dankbar sein.

Aber Achtung: Solltest Du mit einer Airline Fliegen, die das Ganze strenger handhabt, halte Dich immer an die dort genannten Regeln. Im Flugzeug hat nämlich die jeweilige Airline das Hausrecht und bestimmt somit auch, was erlaubt ist, und was nicht.

Achte auf den Datenschutz

Fotos von fremden Personen ohne deren explizite Einwilligung zu machen ist nur beschränkt erlaubt. D.h., wenn auf Deinen Fotos andere Personen zu sehen sind, darfst Du diese nur privat verwenden.

Wenn Du die Fotos allerdings verbreiten willst (z.B. auf sozialen Medien wie Facebook), musst Du die Personen vorher um Erlaubnis gefragt haben.

Will eine Person gar nicht auf Deinen Fotos zu sehen sein, musst Du diese natürlich löschen.

Vor allem solltest Du darauf achten, keine Fotos der Besatzung ohne deren ausdrücklichen Erlaubnis zu machen. Manche Fluglinien verbieten ihren Mitarbeitern sogar, Fotos mit Passagieren zu machen. Dabei ist es egal, ob die Besatzungsmitglieder nur im Hintergrund Deines Fotos oder Films auftauchen.

Das gilt z.B. auch für das Filmen der Sicherheitseinweisung. Wie sehr das Filmen und Fotografieren der Flugbegleiter in die Hose gehen kann, zeigen Erfahrungsberichte verschiedener Passagiere.

So wurde z.B. ein Flugzeugliebhaber auf einem American Airlines Flug dazu aufgefordert, seine im Flugzeug gemachten Handyfotos zu löschen. Nachdem er im Inneren des Flugzeuges einige Fotos gemacht hatte, bemerkte eine Stewardess nämlich das Blitzlicht und fühlte sich fotografiert. Hier war die Besatzung nur wenig verständnisvoll und drohte sogar damit, das Flugzeug wieder umzukehren zu lassen.

Auch wenn das ein Extremfall ist: Bevor das Personal auf Deinen Fotos auftaucht, frage immer um Erlaubnis.

Das Gleiche gilt besonders für Selfies mit den Flugbegleitern. Falls Du so ein Foto als Urlaubserinnerung machen willst, mache es während des Fluges. Die Besatzung wird nur wenig Verständnis dafür haben, wenn Du während des Boardings den ganzen Betrieb aufhältst.

6 Tipps für gelungene Fotos aus dem Flugzeug

Jetzt weißt Du, dass das Fotografieren an Bord des Flugzeuges erlaubt ist. Hast Du Dir aber jemals darüber Gedanken gemacht, wie Du über den Wolken wirklich geniale Fotos schießen kannst? Die folgenden Tipps werden Dir dabei helfen, aus Deinem Flug das meiste herauszuholen!

Tipp 1: Der richtige Sitzplatz

Wenn Du aus dem Flugzeug Fotos schießen willst, ist eines klar: Du brauchst einen Fensterplatz. Wo genau dieser Fensterplatz sein soll, hängt davon ab, wie Du Deine Fotos haben willst.

Willst Du einen Teil des Flügels im Foto haben, empfehle ich einen Sitzplatz 4 bis 8 Reihen hinter den Tragflächen zu buchen. Sollen gar keine Tragflächen darauf sein, versuche so weit wie möglich vorne oder hinten zu sitzen.

Foto aus dem Flugzeug mit Flügel

Vermeiden solltest Du allerdings einen Sitzplatz zentral über den Tragflächen. Es sei denn, Du willst nur den Flügel auf Deinem Foto haben.

Wo genau sich die Tragflächen Deines Fliegers befinden, siehst Du meistens direkt bei der Buchung. Sollte Deine Airline bei der Buchung kein Bild des Fliegers haben, kannst Du Deinen Flug auch bei SeatGuru suchen. Dort siehst Du dann ganz genau, wo sich welcher Platz im Flugzeug befindet.

Wenn Du das Ganze richtig professionell angehen willst, kannst Du z.B. auch darauf achten, auf der richtigen Seite des Flugzeuges zu sitzen. Denn die bessere Seite ist die, die nicht von der Sonne bestrahlt wird. Es sei denn, Dein Motiv befindet sich auf der Sonnenseite. Auf welcher Seite Du lieber sitzen willst, kannst Du z.B. mit Flightradar herausfinden. Gebe dort dazu einfach Deine Flugnummer ein, um Deine Route anzeigen zu lassen.

Tipp 2: Benutze den manuellen Fokus Deiner Kamera

Oft machen Kameras Probleme, wenn diese durch eine Glasscheibe fotografieren müssen. Der Autofokus weiß einfach nicht, worauf er sich fokussieren soll. Erkennen kannst Du das an einer ständig wechselnden schärfe des Bildes. Abhilfe schafft da, auf den manuellen Fokus umzuschalten.

Auch jedes Smartphone besitzt die Funktion, in den manuellen Modus zu wechseln. Standardmäßig befinden sich Smartphones aber im Autofokus.

Tipp 3: Mache Fotos bei Start und Landung

Die schönsten Fotos entstehen oft bei Start und Landung. Hier ist der Boden noch nah und Deine Fotos gleichen somit nicht gleich Satellitenbildern. Auf Reiseflughöhe selber gibt es neben ein paar Wolken und Bergen nur wenige Motive.

Im Flugzeug über Toronto

Tipp 4: Schalte das Blitzlicht aus

Mit Blitzlicht durch Fenster zu fotografieren ist keine gute Idee. So entstehen hässliche Reflexionen. Nachtfotos werden dadurch außerdem auch nicht heller. Es sei denn Dein Blitzlicht ist ein Leuchtturm.

Aus dem Flugzeug über Moskau

Tipp 5: Säubere die Scheibe

Leider sind die Scheiben im Flugzeug nicht immer sauber. Wenn Du richtig Pech hast, hat vor Dir jemand mit fettigem Haar auf der Fensterscheibe geschlafen. Sollte die Sicht nach außen unscharf wirken, Versuche demnach die Scheibe etwas zu reinigen. Ein paar Taschen- oder Feuchttücher im Handgepäck dabei zu haben ist hier immer praktisch.

Tipp 6: Der richtige Abstand zur Scheibe

Viele Scheiben haben über die Jahre eine Menge Kratzer angesammelt. Um unschöne Reflexionen zu vermeiden, halte das Objektiv so nah wie möglich an die Scheibe.

Dabei solltest Du die Scheibe aber niemals ganz berühren. Denn ein Flugzeug fliegt nicht ganz still. Wenn Du Dein Objektiv gegen die Scheibe hältst, werden so Vibrationen übertragen. Resultat: Verwackelte, unscharfe Fotos.

Autor

Luftfahrt-Student. Datensammler. Reise-Optimierer.
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