Die Zeit am Flughafen: Für viele ein nötiges Übel… Für andere ein Hafen der Entspannung. Doch egal von welcher Seite Du die Sache siehst, die folgenden Tipps helfen Dir dabei, Deine Zeit am Flughafen etwas entspannter zu gestalten. Ob Vielreisender, Flugbegleiter oder Pilot—das sind die Tipps und Tricks der Experten.
1. Sei früh genug am Flughafen
Der wohl offensichtlichste Tipp von allen. Aber immer wieder vermasseln es Reisende, früh genug am Flughafen zu sein. Und ein verpasster Flug kostet bekanntlich nicht nur Geld, sondern auch Nerven. Das weiß auch Stella Connolly, Flugbegleiterin aus New York:
“Sei früh genug am Flughafen. Sobald man am Flughafen ist, geht alles andere von ganz allein. Am besten ist man wirklich zwei Stunden früher da, wie die meisten Airlines das auch vorgeben. So vermeidet man Stress und es bleibt noch etwas Zeit, was zu Essen oder im nächsten Café zu relaxen.”
Stella Connolly, Flugbegleiterin
2. Werde Dein Aufgabegepäck los
Einmal am Flughafen angekommen, kümmere ich mich immer direkt um das Abgeben des Aufgabegepäcks. Ist das erledigt, kann man ohne viel Ballast den Flughafen erkunden. Außerdem fühlt man sich den Urlaub direkt einen Schritt näher.
Dazu kommt, dass bei der Gepäckabgabe oft relativ lange Warteschlangen sind—hat man die erstmal hinter sich, kann man seine restliche Zeit auch viel besser einteilen.
3. Nimm eine leere Wasserflasche mit
Durst hinter der Sicherheitskontrolle kann recht teuer werden. In vielen Duty-free-Shops kann eine kleine Flasche Wasser schnell mal 3 € kosten.
Umgehen kannst Du das, indem Du einfach eine leere Wasserflasche mit ins Handgepäck nimmst. Denn nur leere Flaschen werden durch die Sicherheitskontrolle gelassen. Einmal durch, kannst Du diese vor den Abflug an Wasserspendern wieder auffüllen.
Falls Dein Flughafen keine Wasserspender hat, frage einfach beim nächsten Café oder Restaurant nach, ob diese Deine Flasche nachfüllen können. Die meisten Mitarbeiter kommen Dir da gerne entgegen.
4. Gehe vor der Sicherheitskontrolle auf die Toilette
Bei vielen Flughäfen ist in der Zone nach der Sicherheitskontrolle am meisten los. Das Gleiche gilt auch für die Toiletten. Denn kurz vor Abflug wollen besonders viele Passagiere nochmal aufs Klo.
Um die überfüllten Toiletten zumindest einmal zu vermeiden, gehe am besten vor der Sicherheitskontrolle auf die Toilette. Dort ist es einfach ruhiger und es gibt so gut wie keine Warteschlangen.
5. Gehe vorbereitet in die Sicherheitskontrolle
Die Atmosphäre an der Sicherheitskontrolle ist immer etwas gereizt. Viele Leute sind im Stress—und die Mitarbeiter müssen jeden Tag 1000 mal die gleichen Bemerkungen machen.
Dort hilfst Du Dir und den Mitarbeitern, indem Du vorbereitet und gelassen in die Sicherheitskontrolle gehst:
- alle Flüssigkeiten sind in Deinem Flüssigkeitsbeutel
- der Flüssigkeitsbeutel und alle Deine elektronischen Geräte sind griffbereit
- Flüssigkeitsbeutel sowie alle elektronischen Geräte werden separat vom restlichen Gepäck gescannt—lege diese dazu flach (und nicht übereinander) in einen separaten Behälter
- leere Deine Taschen—alles metallische an Deinem Körper bringt die Schranke zum Piepsen
- dicke Kleidungsstücke wie Jacken und je nach Flughafen sogar Gürtel und Schuhe (meistens weist ein Schild darauf hin) gehören auch in die Behälter und werden gescannt
Auch interessant: Flüssigkeiten im Handgepäck: Was darf mit?
6. Mach es Dir an einem ruhigen Gate gemütlich
Gates, bei denen in der nächsten Stunde ein Flug startet, werden regelrecht überrannt.
Wenn Du auf Deinen Flug wartest, mache es Dir bei einem recht leeren Gate in der Nähe Deines Abflug-Gates gemütlich. Es ergibt keinen Sinn, sich in die Menge zu stürzen und sich anzustellen, sobald das Boarding beginnt. Außerdem sind die Chancen für ein kostenloses Upgrade in die Business Class am größten, wenn Du einer der letzten in der Schlange bist.
7. Übertreibe es nicht beim Handgepäck
Einige Airlines wie easyjet haben keine Gewichtsbeschränkung für Handgepäck. Das führt dazu, dass einige Passagiere es übertreiben und es nicht schaffen, ihr Gepäck vernünftig über den Sitzen zu verstauen.
“Man sollte als Passagier immer dazu in der Lage sein, sein Handgepäck selber über den Sitzen verstauen zu können. Wir als Flugbegleiter dürfen laut Protokoll den Passagieren nicht dabei helfen, die Koffer ins Gepäckfach zu heben. Das gehört zu den Sicherheitsbestimmungen, vor allem, da viele die Handgepäcklimits voll ausreizen.”
Kat Nesbitt, Flugbegleiterin
Und wenn Du Dich mal in der Situation befinden solltest, Dein Handgepäck nicht ins Gepäckfach zu kriegen, frage am besten einfach einen Passagier. Viele werden Dir sicher gerne zur Hilfe kommen. Sollten die Gepäckfächer „überbucht“ sein, wird das Gepäck kurzfristig noch in den Frachtraum gebracht. Zurückgelassen wird hier natürlich nichts 🙂
8. Mache einen Screenshot Deiner Bordkarte
Je nachdem, wie Du gebucht hast, kannst Du Deine Bordkarten herunterladen oder direkt in der App der Airline abrufen. Um sicherzustellen, auf Deinem Smartphone immer auf die Karten zugreifen zu können, mache am besten direkt einen Screenshot davon. So kannst Du die Karten immer abrufen, ohne vom Flughafeninternet, der Airline-App oder anderen Apps abhängig zu sein.
9. Drucke Deine Bordkarte immer aus
Technik ist schön und gut. Heute braucht man meistens nicht einmal mehr seine ausgedruckten Bordkarten—es reicht der Barcode auf dem Smartphone.
Allerdings haben die schlauen Geräte auch mal ihre Macken. Dazu ist der Akku mal leer… Oder man hat vergessen die Karten herunterzuladen (und der Internetempfang am Flughafen ist nicht immer der beste).
Deswegen solltest Du Deine Bordkarten, wenn möglich, zusätzlich immer ausdrucken.
10. Stelle einen Alarm fürs Boarding
Vor allem als Vielflieger vergisst man am Flughafen schnell mal die Zeit. Und dann passiert es: Vertieft im neusten Roman mit einem Starbucks-Kaffee in der Hand hörst Du Deinen Namen in den Lautsprechern.
“Das ist der letzte Aufruf, Frau Urlaub bitte zum Gate 7, das Boarding schließt in 2 Minuten”
Wobei Du als Erstes denkst: “Letzter Aufruf? Wann habe ich denn bitte die anderen überhört?”—Ja, das kann… und ist mir auch schon ungefähr so passiert.
Mit einem gestellten Alarm muss man sich keine Sorgen mehr machen, den Flug versehentlich zu verpassen. Vorausgesetzt natürlich, Dein Akku ist nicht leer.
11. Reise immer mit einer Powerbank
Vor allem bei langen Wartezeiten benutzt man gerne mal Tablet, Smartphone und Co. Und auch Eltern setzten gerne auf Spielekonsolen, um ihre Kinder beschäftigt zu halten. Das braucht viel Akku—allerdings ist das mit einer Powerbank kein Problem. Somit kommt man trotz Dauernutzung mit einem vollgeladenen Akku ans Ziel.
Welche Powerbanks was taugen (sowie erlaubt sind) und welche nicht, habe ich hier bereits getestet.
Wichtig: Sorge dafür, dass alle elektronischen Geräte bei der Sicherheitskontrolle geladen sind. Vereinzelt wird dort überprüft, ob die Geräte auch funktionieren. Springen diese nicht an, weil z.B. der Akku leer ist, kann die Mitnahme verwehrt werden.
12. Besuche einen Kiosk
Die meisten Flughäfen besitzen Kiosks oder Buchläden mit den neusten Zeitschriften und Romanen aus aller Welt.
Wenn ich am Flughafen etwas extra Zeit habe, blätter ich gerne durch Magazine oder kaufe ein interessantes Buch für den nächsten Flug. Da die Läden in der Regel nur eine sehr begrenzte Verkaufsfläche besitzen, findet man hier wirklich das Beste vom Besten für jeden Geschmack.
13. Mache einen guten Eindruck
Bei den Sicherheitskontrollen verstehen die Mitarbeiter nur selten Spaß. Und vor allem bei der Einwanderung in die USA und andere Länder sollte man alle Fragen immer seriös beantworten. Falschangaben, auch wenn diese versehentlich passieren, reichen in manchen Fällen schon aus, um Dich wieder nach Hause zu schicken.
14. Checke online ein
Bei den meisten Airlines kann man einige Tage bis hin zu 24 Stunden vor Abflug online einchecken. Bei vielen Airlines wie die Lufthansa, Easyjet und Ryanair kann man das auch direkt über die Airline-eigene App machen. Das erspart das manuelle (und teilweise zeitraubende) Einchecken am Flughafen.
Bei manchen Airlines ist das Online-Einchecken sozusagen sogar Pflicht. Denn hier muss man mindestens 5 Stunden vor Abflug eingecheckt haben (z.B. bei TUIfly). Und mal ganz ehrlich, wer ist schon 5 Stunden vor Abflug (freiwillig) am Flughafen?
15. Stelle sicher, nichts zu vergessen
Immer wenn ich irgendwo aufstehe, schaue ich aus Gewohnheit nach, ob ich nichts vergessen habe. Es gibt genügend Zwischenfälle, bei denen Passagiere aus Aufregung ihr ganzes Handgepäck am Flughafen vergessen haben.
Ebenfalls stellst Du so sicher, dass Dir z.B. die Bordkarte nicht aus der Hosentasche gefallen ist.
16. Bezahle für Lounges
Wenn ich mehr als drei Stunden am Flughafen verbringen muss, bezahle ich gerne für eine Lounge. Dort gibt es normalerweise gratis Essen, Getränken und WLAN. Dazu sind die Stühle sehr bequem und laden zum Relaxen ein… und Zeitschriften und Magazine zum Lesen gibt es auch immer.
Stella Connolly, Flugbegleiterin
17. Flug retten trotz Verspätung
Du bist zu spät am Flughafen und es wird knapp, Deinen Flug noch zu erwischen? Wende Dich am besten direkt an die Mitarbeiter, um lange Warteschlangen zu umgehen. Oft kommen diese Dir entgegen und helfen Dir an die Warteschlangen vorbei. Sollte das nicht helfen, musst Du auf die Hilfsbereitschaft der anderen Passagiere hoffen. Meistens wird man aber relativ schnell vorgelassen.
18. Du musst die ganzen Regeln nicht verstehen
“Manche Regeln sind einfach lächerlich. Ich habe mal mehrere Minuten lang mit den Sicherheitsbeamten diskutiert, die mir mein Buttermesser abnehmen wollten. Das ist genau das gleiche Messer, das Passagiere an Bord des Flugzeuges bekommen, wenn diese Essen bestellt haben. Ergebnis: Schlechte Laune für alle und das Messer landete trotzdem in der Tonne.”
Patrick Smith, Pilot
Das kann ich nur bestätigen. Leider bringt das Diskutieren mit dem Sicherheitspersonal nur in den seltensten Fällen etwas. Das gilt sogar für Piloten. Und schlecht gelauntes Personal macht Dir das Leben nur schwerer. Bei dem ganzen Regel-Wirrwarr liegt es bei der Sicherheitskontrolle oft im Ermessen des Personals, was letztendlich mit darf.
Normalerweise gilt: Alle Messer mit stumpfer Spitze und Klingen bis zu 6 cm Länge sind erlaubt.
Auch interessant: Kompletter Guide—Was darf ins Handgepäck und was ist verboten?
19. Reihe Dich an den Seiten ein
Am Flughafen verbringt man einiges an Zeit in diversen Warteschlangen. Während im Einkaufszentrum viele versuchen, die kürzeste Schlange an der Kasse zu erwischen, scheint dieses Verhalten am Flughafen nicht mehr aufzutauchen.
Ich weiß nicht, ob das der Stress ist, die fremde Umgebung… Vielleicht auch die Urlaubslaune. Wahrscheinlich sind sich einfach viele Erst-Fliegende unsicher und folgen daher der Masse: Die muss schon richtig liegen.
Das heißt: Oft sind die Schlangen ganz links oder ganz rechts (je nachdem, wo der Eingang ist) deutlich kürzer. Deswegen achte einfach mal darauf, in welche Schlange Du Dich stellst 🙂
Fazit
Während einige Tipps dem gesunden Menschenverstand entsprechen, können andere ein wahrer Lebensretter in Not sein.
Mein Lieblingstipp ist wahrscheinlich einfach das Mitnehmen einer leeren Wasserflasche. Zwar bieten mittlerweile immer mehr Flughäfen günstiges Wasser an (um die 1 € für einen halben Liter), doch hat man Pech, bleibt einen nicht anderes übrig als der nächste Duty-free-Shop oder das nächste Restaurant.
Welcher Tipp hat Dir am besten gefallen? Hast Du einen Geheimtipp, der Dir das Leben am Flughafen angenehmer macht?